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Wann geschieht "Heilung"?

Aktualisiert: 25. Dez. 2023

Heute schreibe ich darüber, was ich mit "Heilung" verbinde und wann Heilung geschieht - gerade wenn wir uns diese von Herzen so sehr wünschen.


Wir wünschen uns alle Heilung. Aber was brauchen wir dafür, dass Heilung entstehen kann?

„Heilung“ ist ein so machtvolles Wort, welches das Gefühl von unendlicher Weite, einer innerlichen Ruhe und Wärme in sich trägt. Ein Wort, das wir Menschen mit einer großen Hoffnung und Sehnsucht verbinden. Vor allem dann, wenn wir erkrankt sind. Sei es auf körperlicher oder seelischer Ebene. Meist herrscht nämlich genau dann eine große Ungeduld in uns, wir gehen ängstlich durch den Alltag und stehen häufig vor einer verschlossenen inneren Tür. Denn wir wissen meist nicht, was wir konkret unternehmen können, um schnell Heilung zu erfahren. Meist liegt unsere ganze Hoffnung darin, dass uns ein Arzt oder Therapeut, ein medizinischer Eingriff oder das geeignete Medikament uns in die ersehnte Heilung führt.


Mit dem Thema der Heilung habe ich mich erstmals intensiv beschäftigt, als ich an meine Erschöpfungsdepression (Burnout) gepaart mit einer generalisierten Angststörung erkrankte. Denn da ging es mir über viele Monate sehr schlecht. So schlecht, dass mir die ärztlichen Behandlungen, die verabreichte Medikation, Therapieeinheiten und auch der Aufenthalt in einer stationären Reha nicht weiterbrachten.


Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass sich trotz aller Maßnahmen es sich nur noch verschlimmerte. Ich war der Hoffnung gewesen, dass ich spätestens nach einer 6-wöchigen psychosomatischen Reha wieder in meinem Leben stehe. Ganz im Gegenteil. In mir wurde regelrecht ein innerlicher Tsunami an Emotionen ausgelöst, dem ich schutzlos ausgeliefert war. Zeitweise hatte ich meinen Lebenswillen verloren. Denn jeder Tag und jede Nacht wurde zur Qual. Mein Körper blockierte immer mehr und gefühlt wurde ich gerade durch einen Fleischwolf gezogen. Ich wusste teilweise nicht mehr, wer ich war und welchen Sinn mein Leben noch hatte. Das Vertrauen in mir und meinen Körper waren weg. Ich war besetzt von Existenz- und Zukunftsängsten. Meine größte Befürchtung war, dass mein Gesundheitszustand so bleiben würde, denn leider war meine Herkunftsfamilie in Sachen psychischen Erkrankungen sehr gebeutelt. Und nun, mit knapp 40 Jahren, hat es mich selbst getroffen.  


Natürlich wusste ich, wie es sich anfühlt erkrankt zu sein und auch wieder zu gesunden. Aber zuvor spielte es sich für mich bewusst nur auf der körperlichen Ebene ab. Medikamente schlugen bisher immer schnell an und nach einer gewissen überschaubaren Zeit waren die Erkrankungen auskuriert. Ich wusste auch, dass der Körper über sog. Selbstheilungskräfte verfügt. Denn wie könnten Blutungen sonst von sich aus gestillt werden oder eine Wunde selbstständig verheilen, vorausgesetzt man leidet weder an einer Gerinnungsstörung oder unter schwerem Diabetes.


Aber diesmal war alles anders. Meine bisherigen Tools schlugen nicht an. Mein Wunsch nach Heilung war so groß, denn ich war mitten in meinem Leben mit Kind, Haus und noch unerfüllten Träumen.


Was tun?!


Meinen größten persönlichen Wendepunkt hatte ich als ich mir meine 1. Reiki-Anwendung selbst gegeben hatte. In meiner Verzweiflung habe ich gefühlt alles ausprobiert. Ich begab mich auf einen Reiki-Abend, der durch eine Reiki-Therapeutin mit weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer veranstaltet wurde. Reiki ist eine Entspannungs- und Selbsthilfemethode, um sein körpereigenes Energiesystem wieder in den Einklang zu bringen. Aber u.a. auch, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Vielen ist Reiki mehr unter dem Begriff des „Handauflegens“ bekannt.


Auf jeden Fall wurde ich an dem Abend in diese Technik eingeweiht und konnte mich damit in der nachfolgenden Woche von Zuhause selbst behandeln.


Dieser Abend selbst und die Tage danach waren ein Gamechanger für mich. Nach vielen Wochen und Monaten bekam ich wieder ein Gefühl von Zuversicht, Vertrauen und Liebe zu mir selbst. Mir fehlen heute immer noch die Worte dafür, um mein damaliges Empfinden zu beschreiben.


Sei es drum. Auf jeden Fall hatte sich in mir etwas geöffnet. Ich bekam ein zartes Gefühl, dass nun endlich mein Heilungsprozess begann. Dass ich diese Schwere, Angst und Kraftlosigkeit hinter mir lassen werde. Dass ich wieder zurück komme ins Leben. Dass da noch so viel auf mich warten wird.


Ich ließ mich weiter im Reiki ausbilden (bis zum Lehrergrad) und wendete die Technik in meiner Akutphase täglich an. Jedes Mal schlief ich bei den Anwendungen ein. Erst da wurde mir so richtig bewusst, wie erschöpft und kraftlos mein Körper eigentlich war und dass die letzten Monate keineswegs richtig zu meiner Erholung beitgetragen haben.

Ich begann mit Reiki meine Angst- und Panikattacken zu bearbeiten. Ich wendete bestimmte Positionen und Mechanismen an, um meine depressiven Schübe zu sänftigen oder meine Schlaflosigkeit zu überwinden. Mir wurde immer bewusster, was mein Körper braucht und was ihm nicht gut tat. Ich fing noch mehr an meine Essgewohnheiten zu ändern, mich täglich zu bewegen – vor allem Yoga und Meditation wurden als Routinen integriert.


Mit jeder Reiki-Anwendung bemerkte ich, dass ich heiler wurde – auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene. Und, für viele schwierig zu greifen, auch auf spiritueller Ebene. Die Spiritualität ist ein wichtiger Teil im „heil werden“. Ja, ich weiß, ein Begriff der für viele Menschen nicht greifbar ist oder mit Gläubigkeit bzw. einer Religion gern in Verbindung gebracht wird. Oftmals werden darin Menschen gesehen, die gefühlt nur im Schneidersitz, mit Räucherstäbchen und Yogi-Tee den Tag verbringen. Kompletter Bullshit!


Jeder Mensch ist ein spirituelles Wesen, ob er will oder nicht. Und jeder versteht und lebt seine Spiritualität anders aus. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Beispielsweise ist es spirituell zu meditieren, aber genauso gut auch mit den Freundinnen und mit einem leckeren Aperol einen schönen Abend zu verbringen.


Ich persönlich verbinde mit der Spiritualität, dass ich ein Teil des großen Ganzen bin. Dass wir Menschen alle miteinander verbunden sind. Dass es für mich eine Lebensaufgabe hier gibt, die nicht nur allein daraus besteht, ein bezahltes Eigenheim zu besitzen, Kinder zu bekommen und Karriere zu machen. Sondern dass es noch etwas viel Tieferes und Größeres gibt.


Spiritualität bedeutet für mich auch ein Bewusstsein darüber zu erlangen, wer ich bin und wer nicht. Dass, wenn wir selbst Themen in die Heilung bringen, davon auch unsere Ahnenlinie (auch bereits verstorbene Familienmitglieder) vor und nach uns davon profitieren. Gerade Themen, die z.B. in meinem Fall, die weibliche Ahnenlinie betreffen.

Auch welche Macht unsere Gedanken haben auf unsere aktuelle Lebenssituation und auf die Zukunft. Dass wir über universelle Gesetzmäßigkeiten verfügen, von denen jeder Mensch betroffen ist. Und dass alles, was ich in meinem Leben benötige, bereits in mir liegt. Auch dann, wenn ich gerade nicht weiter weiß, kann ich mich mit meinem Innersten – mit meiner Intuition, meinem höheren Selbst oder wie Du es auch nennen magst, verbinden. Dort finde ich Antworten auf meine Fragen, gerade wenn es um wichtige Entscheidungen geht.


Heilung ist kein fertiges Produkt oder eine Endstation. Heilung ist ein Weg – Stück für Stück.

Wenn wir das eine Thema oder die eine Erkrankung auskuriert oder in die Heilung gebracht haben (Hinweis: Hinter jeder Erkrankung steht auch ein Thema oder eine Lebenssituation, die in die Heilung gebracht werden möchte), wird der nächste Stepp in Deinem Heilungsprozess kommen. Die Seele gibt uns immer gerade dass, was wir in der Lage sind zu bewältigen.

Ich habe mich längst von den Gedanken verabschiedet irgendwann komplett geheilt zu sein. Woran ich glaube, ist, dass ich mit jedem Schritt immer ein Stück heiler werde. Und meine Aufgabe darin liegt, mich immer wieder zurück in meine Balance zu bringen und mich von etwaigen Dysbalancen im Leben zu befreien – sowohl körperlich, mental und auch emotional. Allein mit diesem Bewusstsein bin ich ein Stück heiler geworden.


Andere mögen das vielleicht als „Lebensweisheit“ bezeichnen, die man mit den Jahren für sich gewinnt. Aber wenn ich zum Beispiel meine Eltern sehe, die nach vielen Jahrzehnten sehr viel Lebenserfahrung für sich gesammelt haben, sind sie aber an die „Knackpunkte“ in ihrem Leben nie ran gegangen. Sondern haben den Weg eher in die Sucht oder in den Narzissmus gewählt. Ich mache ihnen an dieser Stelle keinen Vorwurf, denn sie haben es nicht anders vorgelebt bekommen. Und sie konnten nicht anders. Als Kriegs- und Flüchtlingskinder hatten sie mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen.  


Aber kommen wir in Sachen Heilung noch mal auf die körperliche Ebene zurück. Unser Körper besitzt nämlich die Fähigkeit der Homöostase. Das bedeutet, dass unser Körper immer daran arbeitet, uns wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Er reguliert sich quasi selbst. Zum Beispiel bei erhöhter Belastung im Sport regelt er unser Herz- und Kreislaufsystem so, dass wir den Belastungen in dem Moment standhalten können. Oder die Temperaturregulierung unseres Körpers – egal wie warm oder kalt es draußen ist, er versucht unsere Körpertemperatur immer um die 37 Grad Celsius zu halten.


Unser Körper ist unentwegt damit beschäftigt uns in der Balance zu halten bzw. zu bringen. Denn seine wichtigste Aufgabe besteht darin, uns am Leben zu halten. Geraten wir über eine lange Zeit in der Dysbalance, zeigt er uns das über Schmerzen, Verspannungen, Erkrankungen – leider auch bis hin zu chronischen Erkrankungen. Und es gibt Menschen, die eher an körperlichen bzw. organischen Erkrankungen leiden. Und andere bekommen es mit der Psyche.


Unsere Aufgabe besteht darin, unseren Körper in seinen Prozessen so gut wie möglich zu unterstützen. Insbesondere dann, wenn wir erkrankt sind. Aber bestenfalls täglich und damit präventiv. Dies können wir beispielsweise über verschiedene Hebel tun:


  • eine ausgewogene und vollwertige Ernährung

  • ausreichend Bewegung, damit der Stoffwechsel intakt bleibt

  • auf einen ausgewogenen Säure- und Basenhaushalt achten

  • viel frische Luft

  • ausreichende Wasser- und Flüssigkeitszuvor

  • gesunde Stressbewältigung

  • ausreichende Ruhe- oder Entspannungsphasen

  • die körpereigenen Entgiftungsprozesse unterstützen

  • ausreichend Schlaf

  • die mentale Gesundheit stärken


Dabei solltest Du aber darauf achten, dass die Maßnahmen auch zu Dir passen. Denn nicht alles was gut ist, ist auch gut für Dich. Wir Menschen sind alle unterschiedlich von der Konstitution und nur weil es beispielsweise gesund ist Rohkost zu essen, kann das genau für Dich kontraproduktiv sein. Hier darfst Du sehr genau für Dich in die Beobachtung gehen.


Und damit knüpfe ich noch mal an den oberen Teil des Beitrages an. Denn ich habe jeden Rat der Ärzte und Therapeuten verfolgt, aber bin damals gefühlt nicht richtig voran gekommen in meiner gesundheitlichen Verfassung. Erst mit dem Reiki bekam ich den persönlichen Durchbruch für mich. Und dies hatte mir kein Arzt oder Therapeut empfohlen. Ich hab mit auf den Weg gemacht und es einfach probiert.


Genauso wie dieses Zitat vor wenigen Wochen von einer Frau, deren Buch aktuell ich täglich in den Händen halte:


„Heilung geschieht dann, wenn Du verstehst, was Du tun musst, um zu heilen.“

(Susanne Abbassian Korasani)


So oder so ähnlich hat Susanne Abbassian Korasani es vor kurzem in einem Podcast mit Laura Malina Seiler beschrieben. Susanne ist Heilpraktikerin und Holistic Health Coach mit dem Schwerpunkt Phytotherapie, Heilernährung und natürlichen Entgiftung.


Mit ihrem veröffentlichten Buch „Be your own Healer“ (unbezahlte Werbung) hat sie mich gerade in meiner aktuellen Lebensphase ganz besonders abgeholt. Denn hier schreibt sie über die Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte mit dem Fokus auf Heilernährung und körperliche sowie mentalen Entgiftung. Vielleicht eine Leseempfehlung für Dich an dieser Stelle hier.


Ich habe mich auf jeden Fall inspirieren lassen von den Inhalten und mir ist mit ihrer Aussage noch mal einiges sehr bewusst geworden in Sachen Heilung. Und ich kann dies nur untermauern.


Wenn Du weißt, was Du brauchst für Deinen persönlichen Weg der Heilung – sei es akut wegen einer Erkrankung oder auch weil ein Lebensthemen sich immer wieder Dir zeigt, dann beginnt Heilung. Und das Wissen erlangst Du und wird sich mehren mit jedem weiteren Schritt in Deinem persönlichen Heilungsprozess. Es ist nicht immer leicht, gerade wenn man gefühlt am Anfang steht. Aber es lohnt sich! Denn für mich kann ich sagen, dass ich bereits einiges aus meiner Herkunftsfamilie in die Heilung bringen durfte. Und das mein Kind zumindest diese Päckchen nicht mehr tragen muss.


Den Weg der Heilung zu gehen ist auch ein Ja zu Dir selbst. Es ist eine Liebeserklärung an Dich. Du schenkst Dir damit Selbstliebe und Wertschätzung.

Dabei darfst Du aber nicht erwarten, dass jemand anderes in der Lage ist, Dich zu heilen. Selbst ein Arzt oder Therapeut kann nur Impulse bei Dir setzen. Heilung liegt ausschließlich in Deiner Selbstverantwortung. Hierfür bedarf es eine klare Entscheidung von Dir für Dich, meine Liebe!


Und mit diesem Satz entlasse ich Dich heute aus diesem Beitrag.


Mit ganz viel Liebe geschrieben für Dich, Deine Nicole


Fotocredit: Visuals Communication von Getty Signature (Canva)


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